Oskar – Innenausbau

Möbel für die Wohnkabine

Wie man im Beitrag zu Oskars Grundriss erkennen kann, haben wir ein millimetergenaues 3D-Modell unserer Wohnkabine. Das Modell beinhaltet auch alle wichtigen Einbauten, wie Kühlschrank, Boiler, Ofen, Wassertanks usw.. Die Erstellung des Modells der Wohnkabine hat insgesamt fast ein ganzes Jahr in Anspruch genommen, hat sich am Ende aber gelohnt. Während des Baus der Möbel und sonstigen Inneneinrichtung mussten wir nicht denken, sondern „nur“ arbeiten.

Bau des Möbelgrundgerüsts

Zunächst haben wir uns mit Hilfe eines kleinen Scripts die Maße aller im Modell der Wohnkabine vertretenen Holzstücke der Möbel ausgeben lassen. Das Ergebnis war eine Liste mit etwa 200 Positionen, die im Anschluss aus diversen Sperrholzplatten zuzuschneiden waren.

In den meisten Fällen haben wir 12mm dickes Birkensperrholz verwendet, in seltenen Fällen auch 9mm, 18mm oder 21mm. Da wir in der gesamten Wohnkabine IKEA-kompatibel sein wollten, haben diese Maße folgende Vorteile: IKEA Korpusse sind aus 18mm dicken Teilen hergestellt. Zwei Korpusse nebeneinander haben also eine Wandstärke von 36mm, was sich wiederum durch 6x6mm, 4x9mm oder 3x12mm zusammensetzen lässt. Das ist hilfreich, weil wir keine Platten für den Möbelbau verwenden wollten, sondern wo möglich nur Streifen, da wir ohnehin viele Schubladen haben und damit geschlossene Zwischenwände keinen Mehrwert bringen. So bestehen die Zwischenwände der Küchenmöbel lediglich aus je einem Rahmen, der aus zwei horizontalen 12mm-Streifen (vorne und hinten) und vier vertikalen 12mm-Streifen (zwei oben, zwei unten) gebildet wird. So sparen wir Gewicht sowie Geld und erhöhen gleichzeitig die Luftzirkulation in den Schränken unserer Wohnkabine ohne die IKEA-Kompatibilität zu opfern. Nachteil dieses Aufbaus ist, dass der Möbelbau deutlich länger dauert, weil es nicht nur eine große Platte ist, sondern viele Einzelteile, die auch noch genau und rechtwinklig zusammengesetzt werden wollen.

Die 200 Einzelpositionen der Liste haben wir dann ohne Nachdenken exakt zugeschnitten in der Annahme beziehungsweise Hoffnung, dass am Ende alles passt. Aufgrund der gewünschten Verwendung von IKEA-Schubladen, hatten wir aber ohnehin nur an sehr wenigen Stellen die Möglichkeit Toleranzen auszugleichen, eben überall dort, wo wir keine IKEA-Teile verwenden wollten.

Zunächst haben wir aus den vielen Einzelteilen größere Einheiten gebildet, wie zum Beispiel die Oberschränke über dem Bett, die Oberschränke über der Küche, die Küchenzeile oder die Sitzgruppe. Diese größeren Einheiten unserer zukünftigen Wohnkabine haben wir dann vor Ort eingepasst und am Schluss miteinander verschraubt sowie mit Epoxid an Wänden und Boden befestigt. Alle Abweichungen vom Idealmaß, die sich ohnehin nur im niedrigen einstelligen Millimeterbereich bewegt haben, haben wir am Bett ausgeglichen, da wir zum einen den Lattenrost sowieso selbst bauen wollten (siehe Stiftung Warentest) und sich zum anderen eine Matratze problemlos auch etwas stauchen oder strecken lässt.

Hier noch ein paar Bilder zum Ausbau:

Leider lief nicht alles perfekt. Beim Fenstereinbau stellten wir erst nach dem Rausschneiden einer der Öffnungen fest, dass eines der Fenster mit den falschen Maße geliefert wurde. So blieb uns nichts anderes ürbig, als das ganz wieder mit einer Mülltüte und Holz für einige Monate zu „verschließen“. Außerdem waren natürlich nicht alle Wände 100%ig gerade und im 90°-Winkel, so dass einige kleinere Anpassungen nötig waren – zum Glück aber alles keine große Sachen.

Vor der finalen Befestigung der Möbel haben wir noch die 22mm-Kupferrohre für unsere Wasserheizung verlegt – verbunden mit hoffentlich daueraft dichten Klemmringverschraubungen. Auf diese Rohre werden wir „irgendwann“ die RadiaTherm-Radiatoren aufstecken. Hierzu wird vielleicht es noch einen separaten Beitrag geben.

Nachdem wir viele Wochenenden lang die Möbel für unsere Wohnkabine gebaut haben, hat dann irgendwann alles gepasst und wir konnten spachteln und die erste Schicht weißen Lack aufbringen.