Japan – der Hinflug

Japan stand eigentlich nicht wirklich auf unserer Reiseliste, dennoch wurde die spontanen Idee nach Japan zu Fliegen Wirklichkeit.

Der Hinflug

Unsere Wahl fiel nach einiger Recherche auf Qatar Airways, obwohl es nicht der billigste Flug war, aber der angeblich sehr gute Service und der mit diesem Flug verbundene, sehr kurze Aufenthalt in Doha gaben letztlich den Ausschlag. Da wir möglichst viel Zeit unseres Urlaubs auch im Urlaub verbringen wollten, entschieden wir uns außerdem für einen Hinflug am Freitag Nachmittag und einen Rückflug Sonntag Mittag – maximale Zeit eben.

Am Freitag und nach einer sehr kurzen Nach, in der noch 1000 Dinge zu packen und zu erledigen waren, ging es also direkt von der Arbeit an den Münchner Flughafen beziehunsgweise Pici kam von daheim mit dem persönlichen Fahrdienst und den Koffern. Um 17:05 ging es dann endlich los – die Vorfreude war riesig. Immerhin ging es in ein weit entferntes Land und wir wussten nicht, was uns dort erwarten würde. Dank Rückenwind waren wir glücklicherweise schon nach viereinhalb Stunden (statt sechs Stunden) in Doha. Da es ein halber Nachtflug war und man entsprechend wenig draußen sah, nutzten wir ausgiebig das Onboard-Entertainment-System (OES) und ließen uns mit Filmen berieseln. Wie üblich gab es bereits kurz nach dem Start Abendessen, wobei in der Economy-Class drei verschiedene Hauptgerichte zur Auswahl standen. Dazu gab es eine kleine Semmel, einen kleinen Salat und eine kleine Süßigkeit zum Nachtisch. Über das Essen lässt sich nur Positives sagen – es war lecker und ausreichend. Irgendwann in der Nacht wurden dann auch zusätzlich Snacks zum Film verteilt. Nach einem kurzen Schläfchen befanden wir uns dann auch schon im Anflug auf Doha.

Endlich, kurz vor Mitternacht (Ortszeit), verließen wir das Flugzeug und konnten uns wieder die Beine vertreten. So langsam tat einem durchaus der Hintern vom Sitzen weh. Immer noch relativ müde waren wir froh das es durch die Sicherheitskontrolle sehr zügig ging. Das lag vor Allem an einer guten Organisation, wenig Leute und ausreichenden Schaltern. Zielstrebig suchten wir uns einen sogenannten Quiet-Room aus, um dort unsere sieben Stunden Aufenthalt schlafend zu verbringen. Kaum im Raum, ließen wir uns auf den vergleichsweise unbequemen Liegen nieder und bereuten sogleich, unsere Kissen und Decken aus dem Flugzeug nicht mitgenommen zu haben. Dennoch waren die Liegen noch besser als die kleinen Flugzeugsitze. Erholsam war der Schlaf leider auch aus einem weiteren Grund nicht: Eine Truppe Inder nahm es mit dem Leisesein nicht besonders erst und unterhielten sich stundenlang quer durch den Raum lautstark miteinander. Schließlich brachen wir entnervt anderthalb Stunden vor Abflug von unserem Schlafplatz auf, machten uns frisch und auf den Weg zu unserem Gate. Da wir dorthin aber noch unbedingt den im Terminal pendelnden Zug fahren wollten und auch noch mehr als genug Zeit hatten, liefen wir zunächst in die entgegengesetzte Richtung und fuhren dann mit dem Zug zu unserem Gate. Die Fahrt mit dem automatischen Zug war für Technikliebhaber sehr interessant, weniger interessierte werden die Aufregung wohl eher nicht verstehen. Kaum waren wir am Gate angekommen, bekamen wir Hunger. Wir revidierten also unseren bisherigen Plan erneut und suchten stattdessen im Terminal nach Essen. Im Food Court wurden wir fündig: Für viel zu viel Geld gab es eine Kleinigkeit zum Frühstück – im Flugzeug sollte es ja auch noch was geben. Und schon war wieder Boarding angesagt! Das bedeutete leider auch wieder für neun Stunden in den Flieger zurückkehren zu müssen. Diesmal hatten wir sogar ein Fensterplatz, den wir auch ausgiebig nutzen (lag natürlich auch am Tageslicht), besonders Pici, die noch nie eine richtige Wüste gesehen hatte und daher immer wieder fasziniert aus dem Fenster starrte. Leider saßen wir auf der falschen Seite um bei Anflug auf Tokio einen entsprechenden Ausblick haben zu können.

Beide Flüge waren sehr angenehm und weit weg von einem wilden Ritt. Beinfreiheit ist ausreichend gegeben und das OES bietet viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen.

Die Ankunft

Unsere erste Erfahrung in Japan waren – wie nicht anders zu erwarten – die dortigen Toiletten. Manch einer hat die Pissoirs in Höhe der Fußknöchel, manch anderer war von den vielen Knöpfen fasziniert, von denen jeder eine andere Überraschung bereithält. Glücklicherweise waren die Knöpfe dort auch auf Englisch beschriftet, so dass man am Ende wenigstens spülen konnte. Anschließend ging es dann zur Passkontrolle, bei der wir länger als gedacht anstanden, obwohl so spät am Abend sehr wenig los war. Unsere Koffer warteten schon lange auf dem Förderband auf uns – also noch schnell einsammeln und weiter zum Zoll. Wir wählten den richtigen Schalter und mussten glücklicherweise, im Gegensatz zu vielen anderen, weder Koffer noch Rucksack aufmachen. Erste Tätigkeit „draußen“ war es uns mit Yen (¥) einzudecken. Als wir dann aber den Shuttlebus zu unserem Hotel im Terminal 1 nehmen wollten, stellten wir fest, dass der letzte bereits vor fünf Minuten gefahren war. Also ging es weiter zur Monorail, die als letztes öffentliches Verkehrsmittel noch in Betrieb war. Dort angekommen half uns die nette Bahnbedienstete ein passendes Ticket zu lösen und so erwischten wir gerade so den letzten Zug des Tages. Dieser hatte nicht ganz die in Europa übliche Türhöhe – große Menschen müssen beim Einsteigen also auf ihren Kopf aufpassen. Am Terminal 1 angekommen trafen wir auf einen einsamen Sicherheitsmann, der uns bereitwillig den Weg zu unserem Hotel (First Cabin) zeigte. Wir hatten uns dieses Hotel am Flughafen ausgesucht, da unsere Landung so spät angesetzt war und wir keine Lust mehr hatten dann noch lange in einer Bahn Richtung Innenstadt zu sitzen. Außerdem wollten wir mindestens ein Mal in einem Kapselhotel übernachten und genau das ist First Cabin, auch wenn die Kapseln nicht ganz so klein sind, wie bei anderen derartigen Hotels. Mehr Raum bedeutet aber bekanntlich auch mehr Komfort. Am Hotel angekommen checkten wir also ein und gingen dann getrennte Wege zu unseren Kabinen, da hier noch strikte Geschlechtertrennung herrscht.

Am nächsten Morgen ging es dann mit der S-Bahn in die Innenstadt Tokios.